INTERVIEWS

Die Creator Terrell und Jarius gewinnen mit Humor und emotionalem Storytelling die Herzen einer wachsenden Fangemeinde.

24. November 2021

Terrell und Jarius Joseph sind Väter von zwei Kleinkindern, LGBTQ+ Aktivisten und digitale Creator, die die Höhen und Tiefen des Familienlebens in anschaulichen Videos auf Facebook teilen.

Wir haben die beiden nach den Tipps und Tricks gefragt, die ihrer Facebook-Seite im letzten Jahr zu einem Wachstum von über 800 % verholfen haben*.

Zur besseren Verständlichkeit wurde das Interview gekürzt und abgeändert.

Seit wann nutzt ihr Facebook?

Im Jahr 2016 haben wir angefangen, unsere Erlebnisse als werdende Väter in den sozialen Medien zu teilen. Wir erwarteten unsere erste Tochter und teilten Videos von den Ultraschallterminen, Schwangerschafts-Updates und Umfragen zum Geschlecht unseres Babys. Aber dann hatten wir eine Fehlgeburt und mussten erstmal eine Pause machen.

Anfangs haben wir nicht verstanden, welches Potenzial Facebook hat, um genau die Zielgruppe zu erreichen, die wir erreichen wollten. Wir hatten Facebook nie als Videoplattform gesehen. Aber als wir merkten, dass Facebook Videos priorisiert, haben wir beschlossen, der Plattform eine Chance zu geben. 2020 haben wir angefangen zu experimentieren und verschiedene Inhalte zu testen. Dabei haben wir schnell gesehen, dass unsere Zielgruppe größer wurde. Seitdem sind wir kontinuierlich dabei geblieben.

Mittlerweile teilt ihr fast jeden Tag einen Beitrag auf Facebook. Wie schafft ihr das?

Wir fühlen uns nicht unter Druck gesetzt, ständig etwas zu posten. Aber Facebook macht es uns leicht. Wenn es mal kein Video gibt, dann teilen wir ein Foto oder ein Soundbite. Es gibt viele verschiedene Inhaltsarten. Das macht es leicht, jeden Tag etwas zu veröffentlichen.

Wir fühlen uns für unsere Arbeit wertgeschätzt. Wenn wir einen Beitrag speziell für Facebook erstellen, sehen wir einen Anstieg der geteilten Inhalte, Aufrufe und Interaktionen. Dadurch gewinnen wir auch neue Abonnenten. Facebook ist die perfekte Plattform für Creator, die versuchen, einen Fuß in die Tür zu bekommen. Dafür ist Facebook ideal, weil es so einfach ist, Inhalte zu teilen und mit seiner Zielgruppe zu kommunizieren.

Wie sieht eure Videostrategie für Facebook aus?

Wir bleiben unserer Marke treu, fassen uns kurz und schauen uns die Daten an.

Als Teil von We The Culture [Facebooks Programm zur Unterstützung Schwarzer Creator] produzieren wir jeden Monat konsequent Inhalte und schauen uns an, was funktioniert. Wir versuchen, jedes Video unter vier Minuten zu halten: kurz, knapp und auf den Punkt. Schnelle, mundgerechte Inhalte. Unsere Inhalte gestalten wir ansprechend und auf die Marke abgestimmt: Wir sind eine Familie und wir haben Spaß.

Wir versuchen, uns von der Masse der Creator abzuheben. Wir haben unsere Nische gefunden und bleiben dabei. Wir informieren über unsere Familienkonstellation und posten über unser tägliches Leben.

Um Inhalte hochzuladen und zu planen, uns veröffentlichte Videos anzusehen, die Wiedergabedauer zu analysieren und herauszufinden, wann jemand ein Video bis zum Ende ansieht, nutzen wir Meta Creator Studio. Wir haben z. B. festgestellt, dass die Zuschauer länger dabei bleiben, wenn wir unsere Kinder in den ersten paar Sekunden zeigen. Ohne Meta Creator Studio hätten wir, abgesehen von „Gefällt mir“-Angaben und Aufrufen, keine Hinweise darauf, was die Leute sehen wollen.

Eure Fans sind sehr aktiv und interagieren viel. Hilft ihr Feedback bei der Entwicklung eurer Content-Strategie?

Unsere Fans sind nicht auf den Mund gefallen. Sie sagen uns, was sie gerne öfter sehen möchten und was ihnen nicht gefallen hat. Facebook zeigt uns durch die kleinen Abzeichen, die hervorheben, wer regelmäßig kommentiert und reagiert, wer unsere Top-Fans sind.

Wir betrachten unsere Abonnenten als erweiterte Familie. Sie sind unsere Onlinefamilie. Das heißt, wenn wir live gehen, sind sie dabei, als würden sie Zeit mit der Familie verbringen. Das bedeutet auch, dass sie sich wohl genug fühlen, offen ihre Meinung zu sagen. Sie haben das Gefühl, ernst genommen zu werden. Wenn wir ihre Kommentare nicht sehen, erreichen sie uns über Direktnachrichten.

Auf Facebook haben wir auch eine ganz andere Zielgruppe erreicht, die wir auf anderen Plattformen nicht haben. Viele Menschen, die noch nie von uns gehört haben, die nicht unbedingt nach unseren Inhalten gesucht haben und die vielleicht sogar kritisch sind gegenüber zwei Vätern, die Kinder großziehen. Sie lernen durch unsere Inhalte dazu. Sie schreiben uns zum Beispiel: „Ihr habt mir geholfen, mein Kind besser zu verstehen.“ Es ist wirklich ein Segen zu sehen, wie die verschiedenen Gruppen zusammenkommen. Nicht nur Menschen, die uns unterstützen, sondern auch diejenigen mit einer anderen Sichtweise.

Ihr nutzt oft Hashtags in euren Beiträgen. Wie entscheidet ihr, welche Hashtags ihr verwendet?

Wir setzen Hashtags ein, um die Menschen zu erreichen, die unsere Inhalte sehen möchten. Wir bleiben immer bei unserer Nische und springen nicht auf Trend-Hashtags auf, die eine völlig andere Zielgruppe anziehen. Wenn wir bewusst handeln, können wir die Anzahl der Aufrufe, geteilten Inhalte und Abonnenten erhöhen. Das wertet auch unsere Videos auf. Wir nutzen themenspezifische Hashtags, die zum Video und zu unserer Marke passen.

Eure Fangemeinde ist im letzten Jahr explodiert. Worauf führt ihr diese enorme Entwicklung zurück?

Terrell hat es geschafft, Unterhaltungen auf eine sehr unkonventionelle Art und Weise zu führen. Mit einigen Videos versuchen wir, unsere Fans darüber aufzuklären, wie es ist, wenn zwei Väter zusammen Kinder haben. Wir vermitteln unsere Botschaft auf unsere eigene, manchmal skurrile und sehr engagierte Art und Weise, und das funktioniert gut. Wir legen Wert auf das, was uns einzigartig macht und zu uns und unserer Marke passt.

Anstatt auf den neuesten viralen Tanztrend aufzuspringen, passen wir die Trends so an, dass sie zu uns passen. Aber nur, wenn sie für uns funktionieren. Es muss einen Bezug zu uns und unserer Mission geben: zwei Väter, die ihre Fangemeinde aufklären wollen.

Das sind die Top-Tipps für Videos von Terrell und Jarius:

Halte Videos kurz und knapp. Serviere Inhalte in schnellen, mundgerechten Happen.

Finde deine Nische und bleibe dabei.

Nutze die Daten in Meta Creator Studio, um zu analysieren, welche Inhalte am besten funktionieren.

Verwende themenspezifische, relevante Hashtags, um eine treue Community aufzubauen.

Videos sind nicht alles. Experimentiere auch mit anderen Produkten, z. B. Audio.

Mach dir nicht zu viele Gedanken über „Gefällt mir“-Angaben und Aufrufe.

Wie schafft ihr den Spagat zwischen unterhaltsamen Beiträgen aus dem Familienalltag und emotionaleren Themen?

In unseren Inhalten finden wir uns beide wieder. Terrell ist der Comedian. Seine Inhalte sind lustig und gleichzeitig lehrreich. Ich [Jarius] bin emotionaler. Ich liebe es, Geschichten zu erzählen und ich möchte Emotionen nutzen, um Menschen etwas beizubringen. Beides funktioniert gut.

Unsere Strategie umfasst beides: skurrile, lustige Videos, aber auch ehrliches Storytelling und offene, direkte Unterhaltungen. Wenn ich eine authentische Geschichte aus einer emotionalen Perspektive erzählen kann, dann sind das meistens die erfolgreichsten Videos.

Ihr habt aber auch andere Tools ausprobiert, z. B. Audio. Was habt ihr dabei gelernt?

Live Audio Rooms** sind großartig. Manchmal wollen die Leute kein Video anschauen oder sie sind unterwegs. Live Audio Rooms sind quasi ein Live-Podcast: Du unterhältst dich mit jemandem und bekommst in Echtzeit eine Antwort. Du kannst mehrere Redner gleichzeitig haben und jeder kann sich einmischen. Wir hatten schon tolle Themen und Redner. Man merkt schnell, welche Themen auf Interesse stoßen.

Welchen Rat würdet ihr aufstrebenden Creatorn geben, die ihre Facebook-Präsenz mit Videos ausbauen wollen?

Seid ehrlich. Wenn ihr euch selbst treu bleibt, wird es sich nie wie Arbeit anfühlen, weil ihr mit Liebe und Leidenschaft dabei seid. Wenn ihr eure Nische gefunden habt, solltet ihr sicher sein, dass sie euch gefällt und ihr dabei bleiben könnt, sonst gehen euch irgendwann die Ideen aus. Die Menschen, die eure Inhalte wirklich interessieren, werden euch auch finden.

Facebook bietet viele tolle Ressourcen für Creator. Es gibt Programme, die nicht jeder kennt, aber als Creator kannst du daran teilnehmen. Es gibt Newsletter. Und den [Meta for Creators] Blog. Oder dieses Interview! Für viele Menschen, die keinen Zugang zu Programmen haben, kann es hilfreich sein, zu sehen, was für andere Creator funktioniert. Das ist eine verpasste Chance, weil viele Creator gar nicht wissen, welche Produkte sie nutzen können, z. B. Audio. Schaut euch also fleißig alle Produkte an, die Facebook anbietet, und probiert sie aus. Bewerbt euch, werdet Teil einer Community und arbeitet zusammen.

Viele Creator erwarten, über Nacht viral zu gehen. Sie hängen sich zu sehr an „Gefällt mir“-Angaben und Aufrufen auf. Auch wir waren an diesem Punkt, haben wie besessen die Performance jedes einzelnen Videos beobachtet. Hört auf damit. Manche unserer Videos sind erst nach drei Monaten richtig durch die Decke gegangen. Manchmal weiß man einfach nicht, was funktionieren wird. Lasst euch also nicht entmutigen, wenn ein Video nicht sofort euren Erwartungen entspricht.

Welche Monetarisierungsmöglichkeiten haben sich ergeben, nachdem ihr euch auf Facebook etabliert hattet?

In Meta Creator Studio [über den Brand Collabs Manager] erhalten wir immer mehr Anfragen von Marken, die mit uns zusammenarbeiten und eine Markenpartnerschaft eingehen wollen. Ziemlich coole Marken. Sie werden auf unsere wachsende Präsenz auf Facebook aufmerksam und wollen daran teilhaben. Dadurch entstehen Möglichkeiten für zusätzliche Einnahmen und mehr Sichtbarkeit. Marken möchten unsere Inhalte hervorheben und eine größere Zielgruppe erreichen.

Könnt ihr eure Facebook-Seite für jemanden, der euch nicht kennt, in drei Worten zusammenfassen?

Terrell: Modern, familiär, lustig.

Jarius: Väter am Steuer. Lasst mich das genauer erklären: Ich hatte überhaupt keine Erfahrung mit Kindern, bevor ich selbst welche hatte. Und ich hatte keine Ahnung von Haaren. Aber ich wollte meiner Tochter alles bieten können, damit sie nicht das Gefühl hat, dass ihr etwas fehlt. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, ihr jede Frisur machen zu können, die sie sich wünscht. Also habe ich alles darüber gelernt und deshalb sind Haar-Videos für mich so wichtig. Viele Leute sind begeistert davon, einen Vater zu sehen, der seiner Tochter die Haare macht. Viele Väter haben uns geschrieben, dass sie das inspiriert hat, es auch auszuprobieren. Väter bekommen oft nicht genug Anerkennung. Auch Väter sind Superhelden.

In unseren Best Practices findest du weitere Tipps zur Optimierung von Videoinhalten auf Facebook.

* Öffentlich zugängliche CrowdTangle-Daten, 01. November 2020 bis 08. November 2021
** Live Audio Rooms sind derzeit nicht für klassische Seiten verfügbar. Hosting und aktive Teilnahme sind nur über die mobile Facebook-App möglich. Ab sofort weltweit verfügbar. Inhalte müssen den Live-Richtlinien, den Gemeinschaftsstandards und Nutzungsbedingungen von Facebook entsprechen.

Creator-Programm „We The Culture“

Wir freuen uns anzukündigen, dass das Creator-Programm „We The Culture“ in die zweite Runde geht! Das Programm soll Schwarzen Creatorn die Möglichkeit geben, ihre Kreativität durch den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und Ressourcen zu erweitern, ihre Community zu vergrößern und mit unseren Technologien ein Unternehmen aufzubauen.

Deine Bewerbung für das Programm kannst du noch bis Montag, den 6. Dezember 2021, 08:00 Uhr PT (17:00 Uhr CET) einreichen.

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