Daphnique Springs ist Stand-up-Comedian und Schauspielerin mit einer großen Fangemeinde auf Facebook (3 Millionen Follower*innen) und Instagram (478.000 Follower*innen). Daphnique ist außerdem Mitglied der ersten Programmrunde von We The Culture.
Die Komikerin hat es geschafft, eine Vielzahl von Produkten zu nutzen, um ihre Inhalte und ihre Zielgruppe zu monetarisieren. Sie verwendet u. a. Sterne, In-Stream Ads, kostenpflichtige Onlineveranstaltungen, Abos und Shops.
In diesem Interview erzählt Springs, wie sie als Content-Creatorin anfing, seit wann sie mit Facebook Geld verdient und welche Tipps sie für angehende Creator*innen hat. Zur besseren Verständlichkeit wurde das Interview gekürzt und abgeändert.
Ich bin Stand-up-Comedian und Schauspielerin. 2013 hörte ich von einer neuen App, mit der man kurze Videoinhalte erstellen kann. Diese App gibt es zwar nicht mehr, aber ich konnte dort andere Creator*innen treffen und Beziehungen aufbauen. 2017 habe ich mich dazu entschieden, Facebook auszuprobieren und einige meiner eigenen Sketche [auf der Plattform] zu veröffentlichen. Nachdem ich 2018 für eine Sketch-Show eines großen Senders Probeaufnahmen gemacht hatte und nicht angenommen wurde, beschloss ich, mich voll und ganz auf Inhalte für Facebook zu konzentrieren. Im selben Jahr ermöglichte Facebook die Monetarisierung für Videos mit einer Länge von mehr als 3 Minuten. Ich habe zwei bis drei Tage pro Woche gedreht und fünf bis acht Sketche pro Woche veröffentlicht.
„Unsere Community hat viele Möglichkeiten, uns als Creator*innen zu unterstützen. Ein treuer Fan teilt vielleicht unsere Inhalte und sorgt damit für Einnahmen aus In-Stream Ads. Eine andere Person mag unsere Inhalte und entscheidet sich für ein Abo, um mehr zu sehen. Oder sie spendet 2 $ über Sterne, weil wir mit unserem Content ihren Tag bereichert haben. Ich gehe auch gerne live, beantworte Fragen und grüße meine Fans. Außerdem habe ich kostenpflichtige Onlineveranstaltungen getestet und möchte das in Zukunft öfter machen.“
Ich wusste, dass Facebook an [Monetarisierungs-]Tools arbeitete, weil Freund*innen von mir an Beta-Tests teilnahmen. Ich habe also immer wieder in Creator Studio vorbeigeschaut, um zu sehen, wann die Tools verfügbar sind. Im Juli 2018 konnte ich mit der Monetarisierung durch Werbeanzeigen beginnen. Ich habe sechs Monate gebraucht, um mich einzufinden. Ich musste lernen, meine Inhalte von sechs Sekunden über 30 Sekunden bis auf drei Minuten auszuweiten. Ich musste mich mit längeren Comedy-Formaten beschäftigen. Im Januar 2019 hatte ich dann eine Strategie.
Ich verwende jedes Tool separat, je nach Zielgruppe. All diese Tools geben einem die Möglichkeit, die eigene Community zu monetarisieren. Aber nicht alle Menschen springen gleich gut darauf an.
Ein treuer Fan teilt vielleicht unsere Inhalte und sorgt damit für Einnahmen aus In-Stream Ads. Eine andere Person mag unsere Inhalte und entscheidet sich für ein Abo, um mehr zu sehen. Oder sie spendet 2 $ über Sterne, weil wir mit unserem Content ihren Tag bereichert haben. Ich gehe auch gerne live, beantworte Fragen und grüße meine Fans. Außerdem habe ich kostenpflichtige Onlineveranstaltungen getestet und möchte das in Zukunft öfter machen. [Im Oktober und November 2020 veranstaltete Daphnique zwei kostenpflichtige Online-Events. Mehr als 740 Fans haben je 9,99 US-Dollar bezahlt, um Zugang zu einer ihrer Shows zu bekommen].
Unterm Strich hat deine Community viele Möglichkeiten, dich als Creator*in zu unterstützen.
Meine Fans möchten mich unterstützen und an meinem Leben teilhaben. Sie bekommen natürlich meinen Content. Aber alle, die zusätzlich ein greifbares Erinnerungsstück möchten, finden das in meinem Shop. Angefangen habe ich mit Lippenstift. Ich habe Lippenstift schon immer geliebt. Irgendwann habe ich mich gefragt, warum ich eine andere Marke groß machen sollte, wenn ich meine eigene aufbauen und an meine Community verkaufen kann. Deshalb habe ich meinen Shop auf Facebook und meine Website.
Meine eine Gruppe, Daphnique Springs Crazy-ish Group, hat 42.000 Mitglieder. Die Daphnique Springs Group hat 14.000. Gruppen ermöglichen es mir, private Unterhaltungen mit meiner Community zu führen. Meine Fans können sich dort auch untereinander austauschen. Das ist etwas anderes, als sich öffentlich zu unterhalten. In meinen Gruppen sehe ich nie negative Kommentare, nichts Abwertendes. Wenn eine Person meiner Gruppe beitritt, zeigt sie damit, dass sie voll hinter mir steht und alles unterstützt, für das ich stehe.
Ich drehe einen Tag pro Woche und weiß, dass ich damit sechs bis sieben Stunden Content erstellen kann: vier Sketche und vier oder fünf Reels. Wenn ich mich auf einen Tag konzentriere, überfordere ich mich damit nicht. Ich sehe viele Comedians, die am Anfang ihrer Karriere jeden Tag neue Inhalte produzieren wollen. Aber das ist nicht immer realistisch. Man hat seine Arbeit, seine Familie und andere Dinge zu tun.
Ich empfehle Creator*innen, die regelmäßig Inhalte veröffentlichen möchten, feste Drehtage einzuplanen, an denen so viele Aufnahmen wie möglich gemacht werden. Diese können dann im Laufe der Woche geteilt werden.
Lass dich nicht von Zahlen entmutigen. Es ist egal, wie viele „Gefällt mir“-Angaben und Follower*innen du am Anfang bekommst. Wenn man dran bleibt und konsistente Inhalte erstellt, wird sich alles von selbst ergeben. Bevor du anfängst, Partnerschaften einzugehen, solltest du zeigen, dass du auch alleine Content erstellen kannst. So entwickelst du ein Portfolio, das du anderen zeigen kannst, wenn du sie ansprichst. Das unterstreicht deinen Wert als Creator*in.
Und hör auf zu glauben, dass man unbedingt teures Equipment braucht. Gib am Anfang nicht zu viel Geld aus. Wenn du dich darin übst, konsequent zu sein und regelmäßig Inhalte zu veröffentlichen, kannst du deine Kamera und die Beleuchtung auch später noch anpassen.
In L.A. gibt es zwei Schichten: Entweder man ist reich oder man ist arm. Es ist schwer, da rauszukommen. Es kann sein, dass du von deinen Jobs deine Miete nicht bezahlen kannst. Für Vorsprechen und Proben wirst du gar nicht bezahlt. In Hollywood wartest du immer darauf, dass andere Menschen dir eine Chance geben. Dass sie sich für dich entscheiden. Aber wenn man es liebt, Kunst zu machen, warum dann nicht jeden Tag, zu seinen eigenen Bedingungen und auf seiner eigenen Plattform?
Wenn ich mich auf Facebook präsentiere, zeigt das den Menschen aus der Branche, dass ich in der Lage bin, ein Publikum für mich zu gewinnen, dass ich einen Wert habe. Facebook ist noch dazu global: Ich bekomme Nachrichten aus Russland, Südafrika und Dubai. Ich kann meine eigene Show machen und damit meinen Lebensunterhalt verdienen. Du möchtest wissen, wie du dein Geld verdienen kannst? Ob es einen Ort gibt, an dem man nur sich selbst braucht und die Arbeit, die man zu investieren bereit ist? Das ist Facebook. Das alles hat Facebook für mich getan.
Creator Studio hat mir im Laufe der Jahre geholfen, die Loyalität meiner Fans zu analysieren: Wie viele Personen verliere ich nach drei Sekunden oder einer Minute und wie viele sehen sich das vollständige Video an? Es hat mir auch geholfen, meine Inhalte zu verbessern: Ich habe gelernt, dass ich schnell auf den Punkt kommen muss, statt die Pointe lange herauszuzögern. Ich empfehle, Insights und Analysen auf dem Laptop anzuschauen, statt auf dem Handy.
Außerdem verwende ich Creator Studio, um Beiträge zu planen, damit ich nicht jeden Tag Inhalte hochladen muss. Wenn am ersten Tag der Woche gedreht wird, lade ich am zweiten Tag die neuen Inhalte hoch und plane die Woche.
„We The Culture“ hat uns in den Kursen und bei Live-Veranstaltungen eine Menge praktischer Tools an die Hand gegeben. Ich konnte andere Creator*innen außerhalb der Comedy-Welt kennenlernen und mich mit ihnen austauschen. Andere Comedians kenne ich genug. Das Programm war eine tolle Gelegenheit für mich, Creator*innen aus anderen Branchen zu treffen, die z. B. Makeup, Musik oder Publishing machen. In Breakout-Rooms konnten wir miteinander sprechen, von den Erfahrungen der anderen lernen und neue Kontakte knüpfen.
Ich werde weiterhin Content erstellen, weiter wachsen und mein Publikum vergrößern. Ich mache immer mehr längere Videos, interessiere mich für Spielfilme, aber auch für Kurzfilm. Bleibt also dran!
Sechsstellige geschätzte Einnahmen aus In-Stream Ads im Zeitraum Juli bis September 2021. Dies entspricht fast einer Verdoppelung der Einnahmen im Vergleich zum vorherigen Zeitraum.
Laut Facebook-Daten. Die Ergebnisse sind nicht identisch wiederholbar. Zu erwartende individuelle Ergebnisse können abweichen.
Wir freuen uns anzukündigen, dass „We The Culture“ in die zweite Runde geht! Das Programm soll Schwarzen Creator*innen die Möglichkeit geben, ihre Kreativität durch den Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und Ressourcen zu erweitern, ihre Community zu vergrößern und mit unseren Technologien ein Unternehmen aufzubauen.
Deine Bewerbung für das Programm kannst du noch bis Montag, den 6. Dezember 2021, 08:00 Uhr PT (17:00 Uhr CET) einreichen.